Nationalpark Ostsee – JA oder NEIN

Aloha Freunde des Wassersports,

heute muss ich einfach mal an dieser Stelle über ein Thema schreiben, das uns alle angeht.
Es geht um den Nationalpark Ostsee.

Worum genau geht es? Tobias Goldschmidt (Grüne) will verschiedene Schutzgebiete zwischen Flensburg bis östlich von Fehmarn einrichten, um den zweifellos schlechten Zustand der Ostsee zu verbessern.

Die vom schleswig-holsteinischen Minister Goldschmidt geplante Etablierung eines Nationalparks würde mit erheblichen mittel- und langfristigen Verboten für Segler, Surfer, Kiter und viele andere Wassersportler verbunden sein. Denn sobald der Nationalpark per Gesetz steht, müssen sich die festgelegten Gebiete „in einem überwiegenden Teil ihres Gebietes, in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden“, gem. §24 Bundesnaturschutzgesetz.

Nach Einrichtung des Nationalparks obliegt die Verwaltung einer Nationalparkverwaltung, welche dann zusätzliche Nullnutzungszonen per Verwaltungsakt erlassen kann. Dadurch gibt es eine Beweislastumkehr. Nicht der Nationalpark muss beweisen, dass ein ausgesprochenes Segel- oder Kiteverbot gerechtfertigt ist, sondern die Wassersportler. Die Erfolgsaussichten in einem solchen Fall gehen dann gegen Null.

Aus diesem Grund gab es schon auf Fehmarn spektakuläre Aktionen von Bauern, Wassersportlern und der gesamten Tourismusbranche gegen diese Pläne.

Auch der DSV hat sich ganz klar positioniert. Mit anderen Interessenvertretern will der DSV dieses Vorhaben abwenden. DSV Vizepräsident Andreas Löwe zum Thema: „Wir stehen der Einrichtung eines Nationalparks Ostsee kritisch bis ablehnend gegenüber. Zum einen ist in keiner Weise erkennbar, was ein Nationalpark, der auf 0,39 Prozent der Ostseefläche eingerichtet werden soll, an dem schlechten Zustand der Ostsee verbessern kann, was nicht auch über die bestehenden Schutzgebiete und die geplanten Maßnahmen durch den Baltic Sea Actionplan (BSAP) viel besser geregelt werden könnte.“ Zitat Ende

Zumal bis heute keine Konzepte vorliegen, wie Nährstoffeintrag, Schadstoffbelastung durch Schifffahrt, Altlasten durch Munition, Überfischung usw., geändert oder verbessert werden können.

Hier liegen die tatsächlichen Ursachen für den schlechten Zustand der Ostsee, nicht bei den Seglern, Surfern oder Kitern.

Im Gegenteil, es wird ein Beschleunigungsgesetz beschlossen, um den Bau des LNG Terminals vor Mukran zügig vorwärts zu bringen, trotz zu erwartender schwerer Umweltschäden.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es, die „Initiative Freie Ostsee Schleswig-Holstein“ hat eine renommierte Kanzlei beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, laut dem die Einrichtung des Nationalparks unzulässig sei. Ob dieses Gutachten letztendlich Wirkung zeigt bleibt abzuwarten.

Auch wir Wassersportler aus Sachsen-Anhalt sind davon betroffen, denn wer möchte sich einen Urlaub an der Ostsee vorstellen, ohne sein geliebtes Hobby ausüben zu können, zumal es gerade für Kiter die einzige Möglichkeit ist, ihre Sportart auszuüben, da die meisten Binnenseen mit Kiteverboten belegt sind.

Es gibt mittlerweile viele Initiativen gegen einen Nationalpark, wer also mehr tun möchte, kann sich hier gern engagieren. Wenn wir jetzt nichts tun, wird es bald für immer zu spät sein, denn dieses Gesetz soll bis Ende des Jahres beschlossen werden.

Peter Fröhlich
Vorsitzender Kite- & Surfverein Geiseltalsee e.V.

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